Besuch im Mehrgenerationenprojekt der MARO in Unterwössen

Elf Mitglieder der SPD-Wohninitiative „Chiemgau, aber bezahlbar“ mit Kreisvorsitzenden Sepp Parzinger und Sprecher der Initiative und stellvertretenden Kreisvorsitzenden Tobias Gasteiger verschafften sich einen persönlichen Eindruck vom genossenschaftlichen Wohnen im Mehrgenerationenprojekt der MARO hinter dem Unterwössner Rathaus.

Die SPD-Wohninitiative „Chiemgau, aber bezahlbar“ besichtigte das Genossenschaftsprojekt der MARO in Unterwössen. Dabei waren (von links) Thomas Lecke-Lopatta, Maria Haßlberger, der Kreisvorsitzende Sepp Parzinger, die Bewohnerin der MARO-Anlage Elisabeth Paskuy, der stellvertretende Kreisvorsitzende Tobias Gasteiger, Klaus Buntkiel-Kuck, Katharina Schmuck, Heinz Deutsch, Mo und Dieter Berlitz

Projekt-Bewohnerin und SPD-Mitglied Elisabeth Paskuy lud nach einer Außenbesichtigung in den von den Bewohnern gemütlich eingerichteten Gemeinschaftsraum. Dort bedankten sich der Kreisvorsitzende Parzinger und sein Stellvertreter Gasteiger für die Einladung. Parzinger: „In den letzten Jahren haben sich die Mietpreise und die Bodenpreise im Chiemgau dramatisch nach oben entwickelt. Für immer mehr Menschen ist es schwierig, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Gasteiger ergänzt. „Dagegen wird im Moment noch viel zu wenig unternommen. Wir haben den Eindruck, dass in den Städten und Gemeinden wenig Wissen über das Thema besteht. Als eine der Lösungen liegen uns Genossenschaftsmodelle als demokratische Modelle besonders am Herzen. Deshalb sind wir heute hier, mehr darüber zu erfahren.“

Elisabeth Paskuy stellte das Projekt vor. In drei großen modernen, mit Holz verkleideten Gebäuden gibt es 32 Wohnungen auf 2500 Quadratmetern Wohnraum, in denen zurzeit 71 Menschen, darunter 27 Kinder wohnen. Eine Hausarztpraxis hat Räume in einem Erdgeschossbereich angemietet. Mit dem genossenschaftlichen Modell, angesiedelt zwischen Miete und Eigentum, finanzieren die Bewohner ihren eigenen Wohnanspruch.

Paskuy beschrieb die Finanzierung des Projektes über den Ankauf von Genossenschaftsanteilen, fand aber, dass bei allem sozialen Anspruch und Förderung durch die KFW-Bank die Hausbanken oft Finanzierungssicherheiten verlangen, die nicht jeder mitbringt.

Noch während der Planungs- und Bauzeit begann die MARO Genossenschaft das Miteinander in der Gemeinschaft mit Treffen zu fördern, leider während der Pandemie häufig über Video ohne persönlichen Kontakt, bedauert Paskuy.

Daraus entstanden in der Folge Arbeitskreise, die sich um die verschiedenen Organisationsbereiche des Projektes kümmern. Paskuy nannte den für das gemeinschaftliche Miteinander, den für die Außenanlagen, den für den Hauswirtschaftsbereich oder den für die Finanzen.

Die Bewohner sieht sie als einen Querschnitt durch die ganze Bevölkerung mit acht Familien, sieben Rentnerpaaren, 17 Alleinstehenden aus allen Bereichen des Lebens. Trotz der Bemühungen um das gesellschaftliche Miteinander in der noch jungen Genossenschaft findet Paskuy ähnliche Schwierigkeiten im Zusammenleben der Bewohner wie in anderen Wohnformen der Gemeinden und Städte.

Das MARO Wohnbauprojekt ist aus Sicht der Wohninitiative „Chiemgau, aber bezahlbar“ ein weiterer Baustein, die dringend benötigten bezahlbaren Wohnungen zu schaffen, sehen Parzinger und Gasteiger im Fazit. Gasteiger gefällt, dass das Projekt Wohnungen von der kleinen Singlewohnung bis zur Wohnung für eine sechsköpfige Familie anbietet. Die SPD-Wohnrauminitiative ruft aber weiter die Kommunen auf, Wohnungsbau im finanziell möglichen Rahmen zu betreiben. Mit den entsprechenden Fördermitteln des Freistaates und einer nachhaltigen, effizienten Bauweise könnten für alle Alters- und Einkommensschichten bezahlbare Wohnungen aus Gemeindehand entstehen.