Übersee, 22. Juli 2025 – Der SPD-Unterbezirk Traunstein hat auf seinem Parteitag im Gasthaus D'Feldwies in Übersee die Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Mit 39 anwesenden Delegierten und einer Vielzahl an Berichten, Wahlen und inhaltlichen Diskussionen war die Veranstaltung geprägt von Aufbruchstimmung, Selbstreflexion und klaren politischen Zielsetzungen.
Kreisvorsitzender Sepp Parzinger begrüßte die Delegierten und blickte in seinem Rechenschaftsbericht auf zwei arbeitsintensive Jahre zurück. Mit Veranstaltungen wie dem traditionellen Familiensommerfest, prominenten Gästen wie Kevin Kühnert oder Hubertus Heil sowie einer starken Präsenz im Landratswahlkampf zeigte sich die SPD im Landkreis kämpferisch und engagiert. Besonders hob Parzinger das „Rote Eck“ hervor, das sich als Treffpunkt für politische Debatten und Begegnung etabliert hat – finanziert durch die Spendenbereitschaft der Mitglieder.
Christian Kegel, der als Landratskandidat ein respektables Ergebnis von 14,4 Prozent erzielte wurde mit Applaus empfangen und für seinen erfolgreichen Wahlkampf gedankt. In seinem Bericht über die Kreistagsfraktion sprach Kegel zentrale Themen wie die Umsetzung der Bildungsprojekte, die Notwendigkeit bezahlbaren Wohnraums und den Schutz der kommunalen Gesundheitsversorgung an. „Bei den Kliniken muss der Mensch im Mittelpunkt stehen – nicht wirtschaftliche Zwänge“, betonte er.
Im Bericht der Arbeitsgruppe Wohnen zeigte Tobias Gasteiger konkrete Initiativen auf, etwa das Ziel einer Mitbauzentrale im Landkreis Traunstein. Er machte deutlich, dass genossenschaftliches Bauen und Erbpacht mit Hürden verbunden seien, insbesondere bei der Finanzierung. Daher brauche es eine übergeordnete Stelle, die Kommunen bei sozialem Wohnungsbau unterstützt. Als nächster Schritt steht die Besichtigung des Wohnprojekts in Seiboldsdorf auf der Agenda der Arbeitsgruppe.
Ein zukunftsweisender Beschluss war die Annahme einer Satzungsänderung, die auf mehr Mitbestimmung und Flexibilität innerhalb der SPD Landkreis Traunstein abzielt – ein Schritt hin zu einer moderneren Parteistruktur.
Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde Sepp Parzinger zum dritten Mal ohne Gegenstimme als Kreisvorsitzender bestätigt. In seiner Bewerbungsrede stellte er drei Themen in den Mittelpunkt: Vision, Organisation und Einheit. Für die Vision betonte er die Notwendigkeit, als SPD vor Ort mitzugestalten, sich für Tarifbindung in Kliniken, gegen Privatisierung in der Gesundheitsversorgung und für den Erhalt von Industriearbeitsplätzen einzusetzen. Die SPD müsse eine starke Stimme für Mieterinnen und Mieter sein und sich für regionales Wirtschaften und soziale Gerechtigkeit einsetzen.
Organisatorisch wolle man die Flächenpräsenz stärken, das „Rote Eck“ weiterentwickeln und wieder mehr Gruppen innerhalb der Partei aktivieren. Die Einheit der Partei war ihm dabei besonders wichtig: „Sozialdemokratie war immer eine Bewegung der Idee – aber es geht auch darum, diese Idee ins Handeln zu bringen. Der Schlüssel dafür ist Einheit!“
Als stellvertretende Vorsitzende wurden Daniela Baumann, Tobias Gasteiger und Michael Griesbeck gewählt. Hans-Michael Weisky wurde als Kassier im Amt bestätigt, ebenso Schriftführer Josef Smolik. Außerdem wurden Beisitzer, Delegierte und Mitglieder der Schiedskommission gewählt.
Der Parteitag endete mit den Ehrungen langjähriger aktiver Mitglieder die aus ihren Ämtern ausgeschieden sind. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein blieb noch Raum für Austausch und Diskussion – ein gelungener Abschluss für eine lebendige Veranstaltung, die deutlich machte: Die SPD im Landkreis Traunstein ist bereit für die Zukunft.